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Timbuktu: Von islamischer Weltoffenheit zu fundamentalistischem Fanatismus – und wieder zurück?

Veranstaltungsdetails
Datum:10.03.2013 bis 10.03.2013
Ort:Köln
Anschrift:Rautenstrauch-Joest Museum - Kulturen der Welt, Bibliothek, Cäcilienstraße 29-33, 50667 Köln
Kontakt:0221/ 221 31356
Kosten:5,-¤ (erm. 3,-¤)
E-Mail:stimmenafrikas@allerweltshaus.de
Internet:http://stimmenafrikas.de
Programm:Timbuktu: Von islamischer Weltoffenheit zu fundamentalistischem Fanatismus – und wieder zurück?

Sonntag, 10. März 2013 um 13 Uhr im Rautenstrauch-Joest-Museum

Timbuktu ist ein Jahrhunderte altes Faszinosum – schon der Name scheint lautmalerisch die
mythische Rätselhaftigkeit des Ortes auszudrücken. Der Universalgelehrte Heinrich Barth
war 1856 der erste Europäer, der eigene Erfahrungen von dort berichten konnte. Er war u.a.
dort hin gereist, um in der sagenhaften Bibliothek zu recherchieren und um sich mit dem
residierenden Scheich intellektuell auszutauschen. Dieser schätzte den Dialog mit dem
Christen und gewährte Barth Einsicht in wertvolle Handschriften. Dabei handelte es sich vor
allem um alte Chroniken zur Geschichte des Sudan, die Barth in seiner damals
avantgardistischen Haltung bestärkten, dass Afrika eben kein geschichtsloser Kontinent sei.

Timbuktu stand lange für Bildung und Offenheit im Islam. Doch als Islamisten nach einem
Militärputsch im März 2012 und im Windschatten eines Tuareg-Aufstandes zwei Drittel des
Staatsgebiets unter ihre Kontrolle brachten, wurde Mali zur Krisen-region. Die Fundamentalisten
begannen, in dem Gebiet die Scharia durchzusetzen, Hunderttausende flohen. Seit
Mitte Januar drängen französische und malische Truppen die Rebellen erfolgreich zurück.
Was bedeutet dieser Wandel in der langen Geschichte Timbuktus für die Menschen dort?
Wie sehen sie ihre Zukunft und die ihrer Stadt und Region? Wie drückte sich traditionell die
Religiosität in Timbuktu aus und wie steht sie zu dem gegenwärtigen Fundamentalismus?

Referenten
Oumou Sall Seck wurde 2004 als erste Frau in Nordmali zur Bürgermeisterin gewählt. Sie
musste jedoch im April 2012 in die Hauptstadt, Bamako, fliehen, nachdem Islamisten die
Macht in Nordmali übernommen hatten.

Souleymane Diallo promoviert in der Ethnologie an der Universität zu Köln über Flüchtlinge
aus Nordmali im Niger. Als ethnographischer Filmemacher war er bei diversen
internationalen Festivals vertreten.

Klaus Schneider ist Direktor des RJM. Als Vorsitzender der Heinrich-Barth-Gesellschaft,
die das Heinrich-Barth-Haus in Timbuktu betreut, war er häufig in Timbuktu.

Charlotte Wiedemann schreibt seit 10 Jahren Reportagen über islamische Lebenswelten in
Afrika, u.a. für DIE ZEIT, GEO und Le Monde. Für ihre Berichte recherchierte sie unter
anderem in Mali.

Es wird die Möglichkeit geben, vor Ort für das Projekt „SOS für Timbuktu“ von Soroptimist
International, Bamako, zu spenden.

Eintritt: 5,-¤ (erm. 3,-¤)

Anmeldung telefonisch unter 0221/ 221 31356 möglich.
Eine Kooperation mit dem Rautenstrauch-Joest-Museum, der Museumsgesellschaft
RJM, der Heinrich-Barth-Gesellschaft und dem Heinrich-Barth-Institut e.V.

Haben Sie Fragen? Wir helfen Ihnen hier gerne weiter.

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