Literatur & Medien

Belletristik

Sow Fall, Aminata: Der Streik der Bettler oder der menschliche Abfall

Informationen zum Buch
Sachgebiet:Belletristik
Inhalt:Den Bettlern ist bewußt geworden, dass nicht die Freigiebigen ihnen einen Dienst erweisen, sondern dass sie – die Bettler – den Gläubigen die Erfüllung der religiösen Pflicht des Almosengebens, die der Koran vorschreibt, ermöglichen, dass die animistische Vorstellung, dass sich das Schicksal durch Opfergaben an die Armen beeinflussen läßt, ihre Anwesenheit voraussetzt. So treten sie in den Streik, nachdem sie zuvor vom Leiter der Gesundheitsbehörde als „menschlicher Abfall“ aufs äußerste bekämpft und aus der Stadt vertrieben worden waren. Das führt zu der paradoxen Situation, dass dieser soziale Aufsteiger um seines persönlichen Erfolges willen zu jedem Kompromiß bereit ist und vor keiner Erniedrigung zurückschreckt, um sie zurückzurufen (zitiert nach dem Klappentext der Ausgabe im Verlag Otto Lembek, Frankfurt am Main, 1991).

Mour kennt nur ein Ziel: Er will Vizepräsident werden. Um des persönlichen Erfolges willen ist er zu jedem Kompromiß bereit, andere, aber auch sich selbst zu erniedrigen ... Auf der anderen Seite die Frauen, die eigentlichen Sieger: Jede verkörpert einen anderen Typ der afrikanischen Frau, Salla - die Rebellin aus der Unterschicht, Raabi - die aufgeklärte Intellektuelle, Sine - die moderne junge Frau ... (zitiert nach dem Klappentext der Ausgabe im Verlag Lamuv, Göttingen, 1996).

Verlag:Lamuv-Verlag
Erscheinungsjahr, -ort:1996, Göttingen
ISBN:3-889-77436-9
Auflage:keine Angabe
Bemerkung:Aminata Sow Fall wurde 1941 im Norden des Senegal geboren ( http://www.afrikaroman.de/autoren/autor.a_z/autor_fall.php. Die französische Originalausgabe des Romans „Der Streik der Bettler oder der menschliche Abfall“ erschien 1979.

Als Schriftstellerin der jüngeren Generation stellt Aminata Sow Fall nicht mehr die Anklage gegen den Kolonialismus in den Mittelpunkt ihrer Werke, auch wenn dessen Folgeerscheinungen in dem Verhalten der neuen, afrikanischen Oberschicht nicht zu übersehen sind. Der Kolonialismus ist bei ihr ein Teil des kulturellen Erbes, nicht wegzudenken als solcher, aber auch nicht mehr im Roman zu thematisieren. Ebenso lehnt sie es ab, als eine feministische Schriftstellerin bezeichnet zu werden, und räumt nur ein, vielleicht mit der größeren Sensibilität der Frau manche Dinge schärfer zu sehen als ein Mann. Es ist allerdings nicht zu übersehen, dass in den Worten und in dem Schicksal der Frauen im „Streik der Bettler“ wichtige Aspekte der Emenzipation der afrikanischen Frau angesprochen werden (zitiert aus dem Nachwort von Peter Schunck zur Ausgabe im Verlag Otto Lembek, Frankfurt am Main, 1991).

Das Buch „Der Streik der Bettler oder der menschliche Abfall“ steht auf der Liste „Afrikas 100 beste Bücher des 20. Jahrhunderts“, die auf Initiative der Zimbabwe International Book Fair im Jahr 2002 veröffentlicht wurde (siehe Homepage der Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika http://www.litprom.de/sites/100_beste_buecher.htm).

KölnerInnen können das Buch zum Beispiel in der Bibliothek des Allerweltshauses ausleihen (keine Fernleihe!) http://www.allerweltshaus.de/.
Sprache:Deutsch (übersetzt aus dem Französischen)

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